Daniela Klette: Herzliche Grüße aus Vechta

An alle, die heute in Berlin zu dieser Demonstration zusammengekommen sind, lässt Daniela Klette solidarische Grüße ausrichten.

Nach einem Jahr der Gefangenschaft bedankt sie sich für die Solidarität, die sie in dieser ganzen Zeit auf verschiedene Weise erfahren hat und die ihr immer vermittelt hat: Du bist nicht allein! Sie freut sich auch sehr über die Demo heute.

Es bedeutet ihr viel, dass diese Solidarität ihre weiterhin verfolgten Gefährten Burkhard und Volker miteinbezieht und auch alle diejenigen, die nach Danielas Verhaftung von dem martialischen Terror wie den Haus- und Platzdurchsuchungen, Drohungen durch Medienhetze, Vorladungen, Zwangsgeld bei Nichtaussage und Berufsverbot betroffen sind.

Zu den gegen sie anstehenden Prozess sagt sie: Mehr als 30 Jahre haben wir es geschafft uns genau dem zu entziehen, was nun gegen mich angelaufen ist. Die jahrzehntelange Fahndung gegen uns drei hatte staatlicherseits immer das Ziel, an uns eine Abrechnung mit fundamentalem Widerstand demonstrieren zu können – woran sich in dieser langen Zeit offensichtlich nichts Wesentliches geändert hat. Der Knast und die kommenden Prozesse gegen sie sollen auch zur Abschreckung zukünftiger Kämpfe dienen. Dieser staatlichen Bestimmung will sie sich weiterhin aus ihrer jetzigen Situation entgegenstellen, in tiefer Verbundenheit mit allen „die gestern, heute oder morgen gegen dieses System rebellierten, rebellieren oder rebellieren werden“ und „mit allen, die sich nicht fügen, die nicht akzeptieren, dass die Menschheit keine Alternative zum Kapitalismus und zur Zerstörung des Planeten hätte.“

Gegen die Kriege, die aktuell und schon viel zu lange laufen, wie in der Ukraine, wie der Völkermord an den Palästinenser*innen und deren Vertreibung aus Gaza und dem Westjordanland, gegen den Versuch der Zerschlagung der kurdischen Selbstverwaltung in Nordostsyrien sowie die weiteren Kriegsvorbereitungen in Europa, Aufrüstung und permanente Kriegshetze, den geschürten Russenhass, die Hetze gegen Geflüchtete, das Vorantreiben der Klimakatastrophe, der zunehmende Rechtsruck und die Verschärfung der Repression sowie für die Durchsetzung schon lange umkämpfter Frauenrechten sind viele Initiativen aktiv und immer mehr Menschen auf den Straßen. Das macht Mut in die Zukunft zu schauen und hilft die Hoffnung nicht zu verlieren.

Angesichts der sich zuspitzenden Grausamkeiten, die das kapitalistische System hervorbringt, liegt es immer deutlicher auf der Hand, dass es keine positive Zukunft für menschliches Leben bringt. Eine Welt, in der die Menschen einander zugewandt leben, ohne jegliche Unterdrückung durch Patriachat, Rassismus, Antisemitismus oder sonstige Machtbedürfnisse, in der die Natur respektiert und gewahrt wird, können wir langfristig nur durch die Überwindung des Kapitalismus erkämpfen.

„Das Unmögliche möglich machen, wie Che Guevara sagte, hat heute einen für die Menschen existenziellen Sinn: gegen die Abgründe des Zeitenwende-Zeitalters, die Systemalternative in kollektiven Prozessen wieder denken zu lernen und sie in der Perspektive gemeinsam und international erkämpfen; die Logik der Herrschenden, es gebe keine Alternative zum Kapitalismus – there is no alternative – in uns und in allen Verhältnissen durchbrechen. Das historische Fenster des Epochenbruchs – systemischer und gesellschaftlicher Erosion des Kapitalismus – öffnet sich gegenwärtig immer weiter.

In der weiter voranschreitenden Zuspitzung der Verhältnisse lauert ein neues Zeitalter der Barbarei. Einzig Kämpfe einer sozialrevolutionären Gegenbewegung können eine Alternative dazu ergeben.“

Freiheit und Glück für Burkhard und Volker und für die untergetauchten und gefangenen Antifas.

Solidarität mit Hanna und Maja, gegen die die Prozesse angefangen haben.

Solidarität mit der Palästina-Solidaritätsbewegung, die sich trotz permanenter und verschärfter Repression nicht zum Schweigen bringen lässt.

Solidarität mit allen Aktivist*innen aus den internationalen antikapitalistischen Kämpfen und allen politischen und widerständigen Gefangenen.